Donnerstag, 27. Februar 2014

Meine Hebammengeschichte - Teil 11: Bianca


 Bianca gebar ihre beiden Kinder geplant Zuhause. 
Wie oft hast du schon die Hilfe einer Hebamme in Anspruch genommen?

Unzählige Male im Rahmen der Betreuung während und nach meinen Schwangerschaften und natürlich bei den Hausgeburten selbst. Also jeweils Vorsorge, Geburt, Wochenbettbetreuung, Nachsorge, Stillberatung und Rückbildung.



Wie viele verschiedene Hebammen haben dich betreut?

Zwei insgesamt. Bei jedem Kind eine andere.



Welche Hilfen/Angebote hast du von deiner Hebamme/deinen Hebammen erhalten?

Siehe oben. Rundumbetreuung in allem, was Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach angeht. Ausser Ultraschall - aber den braucht frau ja auch nicht um ein Kind zu gebären.



Was war der beste Tipp, den du von deiner Hebamme bekommen hast?

Alle Tipps waren so wertvoll, da fällt mir spontan kein bester ein.



Würdest du deine Hebamme wieder wählen?

Ja.



Was zeichnet eine gute Hebamme für dich aus?

Sie ist respektvoll, empathisch und zurückhaltend. Sie motiviert und bestärkt/beruhigt. Sie kann die Finger ruhighalten, versteht sich selbst als defensive/beobachtende Unterstützung im Hintergrund, Chefin und Hauptperson ist immer die (werdende) Mutter. Sie überträgt eventuelle Ängste nicht auf die ihr anvertrauten Frauen. Sie ist kompetent und verlässlich.



Warum kannst du nicht auf eine Hebamme verzichten?

Ich KANN zwar, MÖCHTE aber nicht auf die mir per Gesetz zustehende Betreuung durch diese kompetenten, weisen Frauen verzichten müssen. Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit und "guter Hoffnung" ist eine werdende Mutter nicht, wenn die Schwangerschaft ständig von Medizinern pathologisiert wird. Bei Unsicherheiten/Fragen ist die Hebamme der erste Ansprechpartner und bei hoffentlich nie eintretenden, aber trotzdem möglichen Komplikationen, ist sie das Sicherheitsnetz auf das ich mich 100% verlassen kann. Hebammen sind unverzichtbar!



Wie und wo hast du geboren?

Beide Kinder geplant zuhause. Beides relativ schwere Geburten, beide Male fast verletzungsfrei geblieben (ein Labienriss). Im Krankenhaus wäre ich niemals so unversehrt davongekommen!



Kanntest du die Hebamme, die deine Geburt begleitet hat vorher schon?

Ja.



Wie konnte dir deine Hebamme unter der Geburt helfen?

Sie war einfach da und hat mir Mut zugesprochen und mir ein Gefühl von Geborgenheit gegeben. Sie hat meine Wünsche respektiert, mich achtsam behandelt und Sicherheit ausgestrahlt.



Gab es bei deiner Geburt Schichtwechsel und wie hast du diese erlebt?

Nein.



Was hast/hättest du dir von deiner Hebamme unter der Geburt gewünscht? Konnte Sie das erfüllen?

Hebamme bei erster Geburt hätte mehr beobachten und weniger intervenieren/in Aktionismus verfallen sollen. Ging aber zum Glück trotzdem alles gut.

Bei Nr. 2 wollte ich die meiste Zeit alleine sein, keine Untersuchungen, keine Interventionen, maximale Zurückhaltung der Hebamme. Das wurde sehr respektiert und auch so umgesetzt von ihr.



Was würdest du bei einer nächsten Geburt anders wählen?

Hebamme noch später rufen um länger alleine zu sein.



Gab es Komplikationen und wie hat deine Hebamme reagiert?

Hebamme von Kind Nr. 1 hatte uns 2 Tage nach der Geburt wg. fieberndem Neugeborenen ins Krankenhaus geschickt.

Bei Kind Nr. 2 war das Köpfchen ungünstig eingestellt. Mein Sohn kam mit der Stirn voran auf die Welt, nach sehr langer, extrem schmerzhafter Pressphase. Meine Hebamme (Nr. 2) hat stets die Ruhe bewahrt und mir motivierend und Mut machend zur Seite gestanden.



Würdest du mit dieser Hebamme wieder gebären?

Mit Hebamme Nr. 2 ja!



Wie/Wo hast du deine Hebamme gefunden/gesucht?

Nr. 1 per Empfehlung in einem Internetforum. Nr. 2 war die Vertretung meiner ersten Hausgeburtshebamme, nachdem wir wieder aus dem Krankenhaus durften. Sie war uns sofort sympathisch, es war sozusagen Liebe auf den ersten Blick.



Nach welchen Kriterien hast du deine Hebamme ausgesucht?

Bei der ersten Hausgeburt gab es kein Aussuchen, da wir gar nicht wussten, dass es noch eine Andere gäbe. Wir dachten, das wäre eben die einzige Hausgeburtshebamme hier im Umkreis. Für Nr. 2 fiel die Entscheidung sehr schnell nach den ersten Treffen. Sie war sehr aufmerksam und warmherzig, ging stets respektvoll und fast schon demütig mit mir und meinem Kind um und war außerdem angenehm zurückhaltend in ihrer ganzen Art. Ich fühlte mich immer wohl und sicher in ihrer Gegenwart. Das Risiko, mit dieser Hebamme eine Interventionskaskade anzustoßen, erschien uns äußerst gering.



Ich danke meiner Hebamme für…

eine wunderbar selbstbestimmte Schwangerschaft und Geburt. Dafür, dass sie mich stets in meinem Weg und meiner Weiblichkeit bestärkt hat, mir wie eine gute Freundin war, die Tag und Nacht ein offenes Ohr für mich hatte und trotzdem mit wachsamem Auge an meiner Seite stand.♥

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