Sonntag, 9. März 2014

Meine Hebammengeschichte - Teil 20: Tina


Tina erwartet aktuell die Hausgeburt ihres dritten Kindes.
Die beiden großen Kinder brachte sie im Krankenhaus und Zuhause zur Welt.

Wie oft hast du schon die Hilfe einer Hebamme in Anspruch genommen?
Während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett beim ersten Kind (Beleghebammen für ein Krankenhaus); während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett beim zweiten Kind (Hausgeburtshebammen) und aktuell während der Schwangerschaft mit dem dritten Kind (Hausgeburtshebammen). Daneben noch für Akupunktur und Rückbildungskurse.

Wie viele verschiedene Hebammen haben dich betreut?
Insgesamt waren es bis jetzt 8.

Welche Hilfen/Angebote hast du von deiner Hebamme/deinen Hebammen erhalten?
Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen, Akupunktur, Rückbildung, Geburtsbegleitung, Nachsorge, Stillberatung.

Was war der beste Tipp, den du von deiner Hebamme bekommen hast?
„Wenn du jetzt aufs Klo gehst, spart dir das 10 Wehen.“ Und los ging´s!

Würdest du deine Hebamme wieder wählen?
JA! Die Hebammen, die meine letzte Geburt begleiteten, begleiten mich auch in dieser Schwangerschaft.

Was zeichnet eine gute Hebamme für dich aus?
In aller erster Linie hat sie neben der fachlichen Kompetenz ein gutes Gespür für die Belange, Wünsche und Ängste der Frau - und auch des Kindes. Sie berät umfassend und suggestionslos und unterstützt die Frau in ihren Entscheidungen und Vorhaben. Sollte sie aus fachlichen, ethischen, moralischen Gründen derlei vor sich nicht vertreten können, kommuniziert sie das. Aufrichtige Kommunikation, respektvoller Umgang und die Begegnung auf Augenhöhe sind die Grundsteine der Beziehung Hebamme - Frau.

Warum kannst du nicht auf eine Hebamme verzichten?
Ich schätze ihre sachkundige und professionelle Unterstützung während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, die sie mir aber auf einer sehr entspannten und persönlichen Ebene angedeihen lässt. Sie kann mir den Raum verschaffen, den ich als Schwangere mit meinen Gedanken und vielleicht auch Problemen oder Sorgen wirklich brauche.

Wie und wo hast du geboren?
Mein erstes Kind gebar ich spontan im Krankenhaus, mein zweites Kind im Kniestand im eigenen Wohnzimmer.

Kanntest du die Hebamme, die deine Geburt begleitet hat vorher schon?
Ja.

Wie konnte dir deine Hebamme unter der Geburt helfen?
Mit der Arbeit der Beleghebammen während der ersten Geburt war ich weniger zufrieden. Rückblickend empfinde ich die Begleitung nicht als hilfreich, sondern als hinderlich für den Geburtsverlauf. Es wurde viel mit medizinisch-technischer Überwachung gearbeitet; dagegen konnten die Hebammen meine Stimmungen und Ängste nicht adaptieren. Hilfreich im weiteren Sinne war sicherlich, dass sie genau von meinem Wunsch wussten, das Kind selbst zu gebären. In der Klinikroutine ohne Beleghebamme hätte es bei meinem Befund letztendlich ziemlich sicher einen Kaiserschnitt gegeben.

Die Arbeit der Hausgeburtshebammen habe ich grundlegend anders empfunden. Während der Geburt überwachte die Hebamme den Geburtsverlauf sehr dezent (aber, wie der Bericht mir zeigte, sehr detailliert). Sie störte „meine Kreise“ in keinster Weise - sie war präsent und einfach da, aber drängte sich nicht in den Vordergrund. Dieses Ganzes „Wie“ der Begleitung half mir grundsätzlich während der Geburt.

Während unser Kind geboren wurde, korrigierte sie einmal fast nebenbei meine Position und half mir so, meine Kraft gezielter einzusetzen.

Gab es bei deiner Geburt Schichtwechsel und wie hast du diese erlebt?
Bei der Geburt im Krankenhaus ja. Ich empfand ihn als äußerst demotivierend - zumal ich ja gerade u.a. um dies zu vermeiden Beleghebammen gewählt hatte.

Was hast/hättest du dir von deiner Hebamme unter der Geburt gewünscht? Konnte Sie das erfüllen?
Bei der ersten Geburt habe ich mir einfach eine liebevolle und abwartende Begleitung gewünscht, die mir vermitteln kann: alles ist gut und richtig genau so, wie es ist. DU schaffst das! Leider habe ich das dann nicht erfahren.

Bei der zweiten Geburt wollte ich einfach jemanden im Hintergrund (!), den ich bei Bedarf hinzuziehen könnte. Der mir ein bisschen von den Augen abliest - und genau so war es auch.

Was würdest du bei einer nächsten Geburt anders wählen?
Die letzte Geburt war schön und perfekt - so darf es gern wieder kommen. Oder noch besser?

Gab es Komplikationen und wie hat deine Hebamme reagiert?
Bei der ersten Geburt gab es einige Widrigkeiten (hohen Geradstand, nicht ableitbareHerztöne, Schulterndystokie), derer die Beleghebammen sich mit jeder Menge Intervention und technischer Überwachung annahmen (u.a. ständiges CTG, PDA, Wehentropf, Elektrode am Kindskopf)

Würdest du mit dieser Hebamme wieder gebären?
Mit den Hausgeburtshebammen ja - ich hab´s demnächst vor :-)

Wie/Wo hast du deine Hebamme gefunden/gesucht?
Über das Hebammenverzeichnis der Stadt beim ersten Kind, beim zweiten über das nächstliegende Geburtshaus.

Nach welchen Kriterien hast du deine Hebamme ausgesucht?
Die Hausgeburtshebammen wurden mir nach Zuständigkeit „zugeteilt“ - glücklicherweise hat es gleich gefunkt.

Ich danke meiner HausgeburtsHebamme für… ihr Vertrauen!

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