Sonntag, 9. Februar 2014

Hebammen - Ein Beruf stirbt aus

Ich möchte hier gerne einige Posts veröffentlichen. Sie stammen von einer deutschen Hebamme.

Das ist eine Mail von unserem Berufsverband! lest mal genau was da steht! Das gleicht schon einem Berufsverbot, dass wir Frauen die nach dem 01,07. gebären keine Zusage für Geburtshilfe geben dürfen. Ich klage an! Liebe Hebammen was erwartet ihr eigentlich noch von diesen Berufsverbänden, die Knebelverträge abschliessen und selbst davon profitieren? was hält euch denn noch in diesen Verbänden? Ich suche Mitstreiterinnen für Klagen vor dem Bundeskartellamt da es keinen Wettbewerb der Versicherer gibt sondern nur Monopole! Ich klage vor dem Bundesverfassungsgericht weil mir verwehrt wird meinen Beruf auszuüben und damit meine Existenz zu Nichte gemacht wird. Meldet euch, lasst uns selbst die Sache in die Hand nehmen denn niemand ausser wir selber wird es für uns tun!
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Geburtshaus Ingolstadt BfHD Newsticker 31. Januar 2014

Inhalt:
GKV-Gespräche zur Betriebskostenpauschale abgebrochen
Schritt für Schritt: Leistungsbeschreibungen
Haftpflicht: Immer noch nichts Neues - Vorsicht insbesondere bei der Annahme von Geburten ab 01.07.2014!!

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GKV-Gespräche zur Betriebskostenpauschale abgebrochen
Die im letztjährigen Schiedsspruch geforderten Gespräche zwischen den Hebammenverbänden und dem GKV zur Neustrukturierung der BKP für hebammengeleitete Einrichtungen wurden in der vergangenen Woche in Berlin ergebnislos abgebrochen. In der Sache konnte auch nach einem Jahr Gesprächsdauer keine Einigkeit bei der Festsetzung der Elemente der BKP erzielt werden. Der GKV beabsichtigt nun, diese von der Schiedsstelle verlangten Änderungen per Ausschreibung an eine entsprechende Firma zu vergeben. Die Hebammenverbände haben diese Entwicklung mit Bedauern zur Kenntnis genommen und werden die Angelegenheit auch auf ihrer Seite energisch weiterverfolgen.

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Schritt für Schritt: Leistungsbeschreibungen
Auch in Sachen Leistungsbeschreibungen waren die Vorstandsfrauen in dieser Woche erneut mit dem GKV in Kontakt. Die AG tagte in Hannover und befasste sich mit dem Bereich der Vorsorge. Der Weg ist steinig, aber es geht voran. In den kommenden Wochen soll es um die Wochenbettbetreuung und natürlich vor allem um die Geburten gehen.

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Haftpflicht: Immer noch nichts Neues - Vorsicht insbesondere bei der Annahme von Geburten ab 01.07.2014!!
Wir haben Euch leider auch heute keine Neuigkeiten auf dem Feld der Haftpflicht mitzuteilen. Das ist für alle Beteiligten ungeheuer frustrierend.


Die Vorstandsfrauen möchten die Kolleginnen in der außerklinischen Geburtshilfe ausdrücklich auf folgendes hinweisen: Wenn Geburten für den Zeitraum ab dem 01.07.14 angenommen werden, sollte den Frauen/Paaren unbedingt mitgeteilt werden, dass wegen der bekannten Situation noch nicht geklärt ist, ob die Hebamme ab diesem Zeitpunkt die gesetzlich vorgesehene angemessene Haftpflichtversicherung nachweisen kann, und dass es sein kann, dass die Hebamme aus diesem Grund die Geburt möglicherweise nicht leisten kann. Die Frauen und Paare sollten diesen Hinweis schriftlich erhalten; er kann auch in den Behandlungsvertrag aufgenommen werden.

Wir arbeiten daran, Euch einen entsprechenden Formulierungsvorschlag zukommen zu lassen.

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für die Geschäftsstelle
Tabea Dietrich
für den Vorstand
Ruth Pinno

Ein Update kam einige Tage später:
Liebe Mitgliedsfrauen,

wie wir heute erfahren haben, wird die Nürnberger Versicherung die Versicherung der Mitgliedsfrauen über den 30.06.2014 hinaus fortführen.

Über die Prämienhöhe gibt es noch keine Aussage. Wir werden Euch sofort informieren, sobald Zahlen vorliegen.

Gleichzeitig wurde uns mitgeteilt, dass sich die Nürnberger Versicherung entschieden hat, das Geschäft der Hebammenversicherung zum 01.07.2015 endgültig aufzugeben.

Es handelt sich bei der jetzigen Entscheidung also nur um einen Zeitaufschub, das generelle Problem der Berufshaftpflichtversicherung für Hebammen ist immer noch nicht gelöst!

Aus diesem Grund werden wir auch weiterhin gemeinsam mit unserem Versicherungsmakler AON mit Hochdruck an einer alternativen Versicherungslösung weiterarbeiten - und fordern die politischen Entscheidungsträger im Lande auf, die Zeit bis 2015 endlich konstruktiv im Sinne einer Umstrukturierung des Haftpflichtproblems zu nutzen.

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für die Geschäftsstelle
Tabea Dietrich
für den Vorstand
Ruth Pinno

Und es betrifft nicht nur die Hausgeburtshebammen oder die Hebammen in Geburtshäusern.
Sondern auch Beleghebammen und auf lange Sicht vermutlich auch Hebammen in Kliniken!
Es betrifft jede Frau in Deutschland, die ein Kind plant oder bereits schwanger ist!

Meine Liebe, Die Hebammen sind am aussterben. Die Kraft geht bei vielen zu Ende, Ich selbst bin dem Burn out nahe. Wir brauchen die Unterstützung von euch Frauen. Scheisst die Verantwortlichen Politiker zu mit Posts, Briefen, Karten Mails. Demonstriert mit uns. Schluss endlich geht es um uns Frauen nicht nur um uns Hebammen. Es geht um euer Grundrecht auf freie Wahl des Geburtsortes, was in Deutschland in grossen Schritten ausgehebelt wird! Empört euch! und lasst euch das nicht gefallen.

Und falls ihr nun glaubt, dass das ganze nur zu einem Problem von ein paar wenigen Ökotanten, wir mir wird, dann liegt ihr leider falsch.
Als erstes sind eben auch Beleghebammen betroffen. Sollten diese keine Versicherung mehr haben, dann werden noch mehr Geburtstationen in Deutschland dicht machen und vermutlich ganze Landkreise ohne Geburtshilfestationen auskommen müssen. Das heißt, dass Familien in Zukunft noch weitere Wege zurücklegen müssen, um in ein Krankenhaus mit Kreißsaal zu kommen. Sollte es zu Komplikationen kommen bedeutet das auch, dass adäquate Hilfe vielleicht nicht rechtzeitig möglich ist. In Städten ist dieses Problem natürlich nicht so gravierend, aber auch dort sind Auswirkungen spürbar.
In Nürnberg beispielsweise gab es vor wenigen Jahren noch 5 Kliniken mit Geburtshilfe (Südklinikum, Theresienkrankenhaus, Hallerwiese, Sanaklinik, Martha Maria). Davon sind inzwischen bereits zwei Stationen geschlossen. Im Theresienkrankenhaus gibt es noch Beleghebammen, im Südklinikum und der Hallerwiese arbeiten angestellte Hebammen. Sollte es keine Beleghebammen mehr geben, wird es vielleicht bald nur noch zwei Geburtshilfestationen in Nürnberg geben. Eine Großstadt mit 500.000 Einwohnern!
Bereits im letzten Jahr waren die Geburtstationen in den Nürnberger Kliniken überlastet.
Die Zahl der Geburten bleibt konstant, doch sie müssen von immer weniger Hebammen in immer weniger Krankenhäusern gestemmt werden.
Folge ist, dass die einzelne Frau auf der Strecke bleibt. Denn 4 Hebammen in einer Schicht sind zum Teil für 6, 8 oder mehr Gebärende geleichzeitig zuständig.
Das alles verbessert nicht die Sicherheit von Geburten!


Und auch Kliniken an sich sind betroffen. Hier ein Zitat:
Ärzte Zeitung, 07.02.2013
"Versicherung
Ecclesia will Haftpflicht-Dilemma der Kliniken lösen

Behandlungsfehler werden immer teurer. Vielen Krankenhäusern fällt es deshalb schwer, eine Haftpflichtversicherung zu finden. Die Detmolder Ecclesia denkt nun über Abhilfe nach.
...
211 Kliniken stehen ohne Schutz da

Pflege- und Erwerbskosten sind besonders teuer, sagte Petry. "Grund dafür ist unter anderem, dass viele Kinder mit Geburtsschäden heute das Erwerbsleben erreichen und eine beinahe normale Lebenserwartung haben. Das haben die Versicherer nicht eingerechnet."

270 Kliniken, die Ecclesia betreut, sind 2013 von höheren Prämien betroffen, 211 weiteren wurden die Verträge gekündigt. Trotz der extremen Prämiensteigerungen ist kein deutscher Versicherer bereit, neu in den Markt einzusteigen.

Ausländische Versicherer seien ebenfalls zurückhaltend, diese Risiken zu tragen, oder sie fordern noch wesentlich höhere Prämien als auf dem deutschen Markt üblich, berichtete Petry. ..."
http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirt ... oesen.html

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