Das ist der Zeitpunkt wo die ersten Newsletter von Babyseiten zum Thema Beikost im Postfach landen.
Passend dazu wurde ich zur Blogparade von trainyabrain zum Thema "Wie ernährst du dein Baby?" eingeladen.
Die aktuellen Empfehlungen zur Beikosteinführung sehen eine schrittweise Gewöhnung zwischen dem 5. und 7. Lebensmonat vor. Dabei soll zuerst ein Gemüse (z.B. Kürbis, Pastinake) pur gefüttert werden. Nach einer Woche wird dann Kartoffel zugesetzt. In der dritten Woche wird dann ein anderes Gemüse mit Karotte eingeführt oder aber Fleisch. Dann soll Woche für Woche ein weiteres Lebensmittel eingeführt werden. Nach einem Monat dann wird eine zweite Mahlzeit - meist ein Abendbrei - eingeführt.
https://www.babyviduals.de/ernaehrungsplan_baby.pdf |
Die Empfehlung "nicht vor dem 5. und nach dem 7. Lebensmonat" wird inzwischen leider oft falsch verstanden. Viele Mütter glauben, dass man ab vollendeten 4 Monaten Beikost füttern muss! Inzwischen fangen bereits viele mit 16 Wochen an, da sie Monate in Wochen zählen. Oder es wird gar noch früher mit Beikost begonnen.
Ich will nun mal berichten, wie wir das Thema Beikost beim ersten Kind gehandhabt und was wir daraus gelernt haben. Und natürlich wie wir es diesmal machen werden.
Als Richtung orientiere ich mich an den Fragen von trainyabrain... sonst schweife ich wieder aus und ihr müsst einen halben Roman lesen. (Wobei das vermutlich eh passieren wird)
Hast du dein(e) Kind(er) gestillt und/oder die Flasche gegeben? Stimmt es deiner Ansicht nach, dass Flaschenbabys besser „durchschlafen”?
Der Frosch wurde anfangs ausschließlich gestillt. Als er vier Wochen alt war, begann ich wieder zu arbeiten und leider begannen wir dann mit 6 Wochen zuzufüttern, da ich es nicht immer rechtzeitig zum Stillen nach Hause schaffte. Ich habe dann Zwiemilch ernährt, bis er 6 Monate alt war.
Durchgeschlafen hat er bereits als vollgestilltes Baby, daran änderte auch die Flasche nichts. Ich würde aber nicht sagen, dass er wegen der Flaschennahrung so gut schlief. Er ist einfach so, unabhängig davon welche Milchnahrung er bekommt.
Die Prinzessin wird nun ausschließlich gestillt und ich werde auch keinesfalls mit der Flaschenfütterung beginnen. Aber zum Stillen schreibe ich vielleicht wann anders nochmal mehr.
Sie schläft ebenfalls gut. Zwar nicht ganz so, wie der große Bruder, aber immerhin.
Ich habe wohl einfach gut und gerne schlafende Kinder.
Welche Erfahrungen hast du bei der Ernährung deines Babys gesammelt?
Beim Frosch war ich ganz die typische begeisterte Erstmama. Ich freute mich schon früh auf den Beikoststart als neue, aufregende Zeit. Als er 4 Monate alt war ging ich auf den Wochenmarkt, kaufte - da gerade Saison war - leckeren Kürbis und kochte selbst die ersten Breiportionen. Er war etwa 4 Monate und ein paar Tage alt, als wir den ersten Breiversuch wagten.
Er zeigte zu dem Zeitpunkt alle Beikostreifezeichen und aß sofort begeistert. Aber ich war sehr vorsichtig und fütterte ihm dann erstmal ganze drei Wochen ausschließlich kleine Mengen Kürbis. Erst dann begann ich Kartoffel unterzumischen. Als nächstes führte ich weitere Gemüsesorten ein: Fenchel, Brokkoli, Spinat, Süßkartoffel und Zucchini. Mit 5,5 Monaten aß er Mittags eine komplette Mahlzeit Gemüse mit Kartoffel.
Dann begann ich ihm Nachmittags Obst anzubieten. Zuerst gab es Wassermelone am Stück. Dann Apfel, Birne und Banane als Mus. Er aß alles was er bekam mit Begeisterung und in wirklich guten Mengen.
Als er 6 Monate alt war begannen wir damit Mittags Fleisch mit in den Brei zu mischen. Ich pürierte zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr, sondern zerdrücke nur noch alles grob mit der Gabel, da ich festgestellt hatte, dass er keinerlei Probleme mit stückiger Nahrung hatte.
Wenig später erfuhr ich von dem Konzept anstatt Brei Fingerfood zu reichen. Da er sehr gut aß, stellten wir um und er bekam ab dem Zeitpunkt feste Nahrung. Auch das klappte sofort gut. Er aß sehr rasch so ziemlich alles. Von Butterbrot über Obst, Gemüse und Beilagen wie Reis oder Kartoffeln.
Mit 9 Monaten lutsche er seinen ersten Braten - ohne einen einzigen Zahn.
Wie haben deine Verwandten, Bekannten und Kinderärzte auf deine Art dein Kind zu ernähren reagiert?
Die Oma meines Mannes war irritiert dass ich keine Gläschen kaufte, sondern alles selbst kochte. Sie verstand gar nicht, warum ich mir die Mühe machte, wo es doch auch Brei zu kaufen gab.
Aber es verstehen auch viele ältere Leute nicht, warum ich heute mit Stoff wickel, wo sich doch vor 50 Jahren alle gewünscht haben sich Pampers leisten zu können.
Außerdem erinnere ich mich an ein Gespräch mit der Oma meines Mannes in dem sie mich fragte, warum ich meinem Kind so etwas "ekeliges", wie Fenchel füttern würde. Sie schlug vor, dass sie für ihn kochen könnte, damit er was "Gescheits" bekommt. Ihr Vorschlag war Gulasch! Er war da gerade etwas über 5 Monate alt!
Bist du eher für Brei oder Baby Led Weaning (BLW)? Begründe deine Entscheidung!
Ich bin für das was schmeckt und gefällt!
Hätte ich BLW schon vor der Beikosteinführung beim Frosch gekannt, hätte ich von vornherein das ausprobiert. So haben wir mit BLW erst nach einer Breiphase begonnen.
Die Prinzessin wird von Anfang an nach BLW ernährt.
Es passt einfach gut zu uns und unserer Arzt mit unseren Kindern zu leben.
Es stört mich nicht voll zu Stillen. Es stört mich auch nicht, dies länger zu tun.
Daher habe ich kein Problem damit meinem Kind die Zeit zu lassen, die es braucht.
Ich finde es ist das Wichtigste, dass Essen immer ohne Zwang passiert und da passt BLW einfach am Besten.
Außerdem spart man sich so das mühsige Extrakochen von winzigen Portionen.
Falls du Brei gefüttert hast, mit welchem Brei sollte man beginnen?
Ich habe Brei gefüttert und habe selbst, wie schon erwähnt, mit Kürbis begonnen.
Das klassische Einstiegsgemüse ist ja Karotte. Wir haben uns aber ganz bewusst dafür entschieden Karotte nicht vor dem 7. Lebensmonat zu füttern, weil sie im Verdacht steht Verstopfungen zu verursachen und außerdem recht viel Allergene enthält. Da mein Mann auf Karotte allergisch ist, waren wir also lieber etwas vorsichtiger.
Also Einstiegsgemüse habe ich persönlich Kürbis, Pastinake und Zucchini gut gefunden.
Außer Karotte haben wir noch weitere Lebensmittel anfangs nicht gegeben, z.B. Tomate, Nudeln und Beeren.
Falls du eher auf Fingerfood setzt, wie sollte man deiner Ansicht nach damit beginnen? Was würdest du deinem Baby nicht zum Essen geben?
Diesmal werden wir von Anfang an Fingerfood füttern. Beginnen werden wir, wenn uns die Prinzessin das Essen aus der Hand nimmt und selbst isst. Das ist wohl das untrüglichste Anzeichen dafür, dass ein Kind bereit ist.
Einen Plan habe ich diesmal nicht. Sie bekommt was es gibt und was sie möchte. Sie darf davon so viel Essen, wie sie kann und möchte. Hauptnahrungsmittel wird erstmal die Muttermilch bleiben.
Einschränkungen gibt es nur bei Lebensmitteln, die für Babys gefährlich sind.
So wird sie keinen Honig, keine Nüsse und ähnliches bekommen.
Außerdem versuchen wir natürlich darauf zu achten, dass sie unter einem Jahr möglichst keine Süßigkeiten, Fertigprodukte oder Ei isst.
Ansonsten bin ich entspannt. Da wir selbst zu jeder Mahlzeit Obst oder Gemüse essen, gibt es immer die Möglichkeit ihr das in die Hand zu drücken.
Brot oder Brötchen sind ebenfalls für mich absolut ok. Auch wenn sie wegen des Glutens ja in der Kritik stehen.
Wir kochen immer frisch und nutzen keine Fertigprodukte. Somit kann ich alles was wir auch essen, meinem Baby bedenkenlos anbieten.
Hast du die Nahrung deines Kindes selbst zubereitet, oder setzt du eher auf Gläser aus dem Supermarkt oder Beikostanbieter wie Babyviduals?
Ich koche selbst.
Natürlich habe ich in den letzten Jahren das ein odere andere Mal auch mal was im Laden gekauft.
Obstgläschen beispielsweise habe ich immer mal wieder von Alnatura gekauft.
Apfel-Heidelbeere war eine zeitlang sehr beliebt beim Frosch.
Das waren aber in der Regel eher Ausnahmen.
Wer selbst die Gläschen probiert hat, wird mich verstehen. Sie schmecken einfach nicht.
Und da Vitamine lichtempfindlich sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass in einem wochen-/monatelang im Regal stehenden Gläschen noch arg viele drin sind.
Gute Ernährung ist essenziell.
Wir beklagen uns dauernd darüber das weite Teile der Bevölkerung übergewichtig sind.
Unsere Kinder ernähren wir aber mit Fertigprodukten.
Das passt nicht zusammen!
Meine Kinder sollen Essen erleben. Spaß daran haben. Den Wert von Essen kennen lernen.
Ich bin der Meinung das geht nur darüber, dass sie auch lernen mit den Produkten richtig umzugehen.
Ich koche mit dem Frosch schon lange gemeinsam.
Er geht aktiv mit mir einkaufen.
Ernährung sollte mehr sein, als ein Glas aufzumachen!
Gab es bei der Ernährung deines Babys besondere Herausforderungen, die du nur mithilfe einer Fachberatung (Stillberatung, Beikostberatung usw.) hast bewältigen können?
Eine Beratung hatte ich nicht... Aber Besonderheiten - ja die gibt es.
Im ersten Lebensjahr probierte der Frosch alles. Spinat, Fenchel, Oliven, Fisch, Fleisch, Bergkäse oder Koriander. Egal was auf dem Tisch stand, alles wurde mit Begeisterung probiert.
Das änderte sich irgendwann auf einen Schlag und er aß kaum mehr.
Zu dem Zeitpunkt ging er bereits in die Kinderkrippe. Dort bekam er Frühstück und Mittagessen. Dort aß er weiterhin alles. Ob nun Seleriesalat oder Kartoffelsuppe.
Doch zuhause hätte man zwischenzeitlich denken können er verhungert.
Sein Speiseplan bestand dann über 2 Jahre zuhause aus: Milch, Jogurt und Butterbrot. Ab und an aß er mal Nudeln mit Tomatensauce oder Fischstäbchen.
Immer wieder gab es Tage an denen er sich ausschließlich von Milchprodukten ernährte.
Wir hielten es aus, getreu unserem Motto: Niemals Stress beim Essen!
Nach zwei Jahren konsequenter Essensverweigerung bessert es sich langsam.
Inzwischen isst er auch zuhause wieder (fast) alles, ausgewogen, abwechslungsreich und mit viel Freude.
Im Kindergarten isst er wie eh und je fast alles. Außer warme Süßspeisen - aber die ess ich auch nicht.
Was ist die wichtigste Erkenntnis, die du zum Thema „Ernährung vom Baby“ gewonnen hast?
Kein Stress!
Es geht wahrscheinlich wirklich so ziemlich alles beim Essen, aber Stress nicht!
Sei es nun, dass der Teller aufgegessen werden soll oder Dinge zwangsweise probiert.
Kinder essen manchmal auch nichts!
Der Frosch ist hier nicht nur einmal ohne Abendessen ins Bett - freiwillig!
Dafür hat er dann vor Weihnachten 2012 einen kompletten riesen Schokoladennikolaus gegessen - bis er sich erbrechen musste.
Oder aber er isst 500g Jogurt - allerdings ohne Erbrechen.
Und irgendwann - nach all den Nahrungsexperimenten - aß er.
Derzeitiges Lieblingsessen: Gurkensalat.
Daran war vor zwei Jahren nicht zu denken. Allein das Wort hätte gereicht, dass er sich freiwillig ohne Essen ins Bett gelegt hätte.
Mit Stress und Zwang haben wir gar nichts erreicht.
Also haben wir es sein lassen und einfach akzeptiert, wie er is(s)t.
Die Zeit hat uns Recht gegeben.
Also bleiben wir beim Bewährten und werden uns auch mit der Prinzessin keinen Stress machen!
Wie handhabt ihr die Beikosteinführung?
Das klingt ja interessant! Ich habe ja keine Ahnung von so was, habe mir noch nie so richtig Gedanken darüber gemacht wie man "ein Kind von Muttermilch auf Brei umstellt" :)
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