Ernüchterung

Gestern kam Blut.
Trotz Utrogest, trotz Brevactid.
An Zyklustag 23.

Mal wieder 5 Tage zu früh, trotz haufenweise Tabletten und Spritzen.

Der Spuk ist wieder vorbei, aber der schale Nachgeschmack bleibt.
War es das schon wieder? Ist der Zyklus auch hinüber?

Ein letzter Versuch bleibt uns noch, wenn es diesmal nicht klappt.
Und alle Vorzeichen stehen darauf, dass es diesmal wieder nix war.

Das Folikel war zu klein, der Arzt war sich nicht sicher, ob es vielleicht schon gesprungen ist, trotzdem sollte ich dann einen Tag später spritzen, falls es doch nicht gesprungen ist.
Dann im 3-Tage-Takt Spritzen setzen und Utrogest dreimal am Tag.
Und gestern Blut.

Manchmal habe ich das Gefühl mich verlässt der Mut und ich frage mich, warum ich das mache.
Klar, das Ergebnis ist das Alles wert.
Was aber, wenn wir bei dem nie ankommen?
Ist es das Wert, mich monate- vielleicht jahrelang mit Hormonen zu behandeln und meine Gedanken nur um das Thema Kinderwunsch kreisen zu lassen.
Dann kommt das schlechte Gewissen wieder, dass ich mich um meinen Sohn kümmern sollte, dass er möglicherweise leidet unter unserem Wunsch, dass wir zu wenig Zeit für ihn haben, weil soviel für die Behandlung drauf geht.

Noch 5 Tage. Dann weiß ich bescheid.
Warum klappt das Ruhigbleiben diesmal nicht?