Sonntag, 2. März 2014

Meine Hebammengeschichte - Teil 14: Catrin


Catrin erlebte bei ihren drei Kindern vollkommen unterschiedliche Geburten.
Nicht all ihre Erfahrungen waren positiv. Doch gerade deshalb war ihr die Begleitung durch eine kompetente Hebamme so wichtig. 
Wie oft hast du schon die Hilfe einer Hebamme in Anspruch genommen? 
3x (Ich habe drei Kinder ;-) )
 
Wie viele verschiedene Hebammen haben dich betreut? 
Geburt 1: ca 6 Hebammen (Schichtwechsel usw. )inklusive Nachsorge
Geburt 2: mehrere Hebammen im Kreißsaal bis meine Beleghebi kam, die auch Vor-und Nachsorge gemacht 
bei der dritten Geburt hatte ich nur eine Hebamme für Vor- und Nachsorge und Hausgeburt

Welche Hilfen/Angebote hast du von deiner Hebamme/deinen Hebammen erhalten? 
Vorsorge, Nachsorge, Geburtshilfe, Akupunktur, Stillberatung, nette freundschaftliche Gespräche

Was war der beste Tipp, den du von deiner Hebamme bekommen hast? 
Wehen unter der Geburt zu vertönen

Würdest du deine Hebamme wieder wählen?
Die Nachsorgehebamme der ersten Geburt nicht. Die Hebamme andere auf jeden Fall

Was zeichnet eine gute Hebamme für dich aus? 
Sie ist ruhig und enstpannt und hört mir immer zu, ist fachlich kompetent und kann sich (auch gegen Ärzte) behaupten und sie glaubt an mich und meine Kraft zu gebären, zu stillen, ein Kind zu haben usw.

Warum kannst du nicht auf eine Hebamme verzichten? 
Weil sie mir unglaublich viel Mut für die Geburt gemacht hat und mir ein Stück Würde und Selbstvertrauen zurückgegeben hat

Sohn 1:
Wie und wo hast du geboren?
Ich fühlte mich bei 39+0 krank und ging deswegen in die Klinik um mich einmal durchchecken zu lassen. Da machte man dann auch einen Ultraschall und stellte dann fest, dass mein Sohn schon soooo groß ist und wenn wir noch warten bis er von selbst kommt, er auf keinen Fall mehr durch den Geburtskanal passt und ich das nicht schaffen würde. Man müsste sofort einleiten. Auch meine FÄ hatte schon vorgeschlagen einzuleiten, damit mein Sohn nicht zu groß wird. Meinem Sohn ging es gut, die Versorgung war gut und ich wollte keine Einleitung, denn eigentlich war ich gut informiert. Trotzdem war ich doch verunsichert und ging dann am nächsten Tag zur Einleitung mit Gel. Das bedeutet dann ätzende frustrane Wehen, die kaum Wirkung auf den Muttermund hatten. mit stundenlangem CTG schreiben im Liegen.
An Tag zwei der Einleitung war das CTG eingeengt und man warf mal wieder den Kaiserschnitt in den Raum. Wollte ich nicht!
Der Tag war unheimlich anstrengend und draußen war es heiß und ich trank zu wenig. Gerade als ich mich dann abends um ca. 22.00 Uhr schlafen legen wollte platze dann die Fruchtblase und die echten Wehen setzen ein. Das war so heftig für mich. Mein Mann war gerade zu Hause angekommen und musste direkt wieder umkehren. Ich konnte die Wehen nicht aushalten und niemand vom Personal sprach mir Mut oder Hoffnung zu. Den Vorschlag jetzt einen Kaiserschnitt zu machen habe ich dann hingenommen.
Dann gab es eine Spinalanästhesie und einen Kaiserschnitt und der Bauch war leer.. Nach einer kurzen Kuschelzeit im Kreißsaal wurde ich auf die Station gefahren und war von Schmerzmitteln total benebelt. Mein Sohn war in der ersten Nacht nicht bei mir sondern im Kinderzimmer. Er wurde mir morgens gebracht und ich konnte so recht nichts mit im anfangen. Ich war so traurig es nicht geschafft zu haben. Das Stillen klappte auch lange nicht und meine Hebamme gab mir unglaublich altertümliche Tipps.

Kanntest du die Hebamme, die deine Geburt begleitet hat vorher schon? 
Nein.
 
Wie konnte dir deine Hebamme unter der Geburt helfen? 
Nein, ich hätte nur etwas Zuspruch und vielleicht eine PDA zur Erholung gebraucht.
 
Gab es bei deiner Geburt Schichtwechsel und wie hast du diese erlebt? 
Ich habe das gesamte Kreißsaalteam (Hebammen. Schülerinnen, Ärzte) und alle fünf Kreißsäle kennengelernt. Fast alle waren nett nur eine Hebamme war mir nicht so sympathisch aber keiner war wirklich bei mir.

Was hast/hättest du dir von deiner Hebamme unter der Geburt gewünscht? Konnte Sie das erfüllen? 
Ich hätte mir Zuspruch und Empathie gewünscht und dass jemand an mich und meine Kraft glaubt.

Was würdest du bei einer nächsten Geburt anders wählen? 
Ich würde nicht mehr ohne meine Hausgeburtshebamme gebären.

Gab es Komplikationen und wie hat deine Hebamme reagiert? 
Ich war etwas dehydriert und bekam eine Infusion. Dann musste ich mich übergeben und durfte trotz Durst nicht mehr trinken. Die Hebamme hatte keine Lust auf weitere Kotzerei!

Würdest du mit dieser Hebamme wieder gebären? 
Nein!

Wie/Wo hast du deine Hebamme gefunden/gesucht? 
Über eine Frau beim Schwangerenschwimmen.

Nach welchen Kriterien hast du deine Hebamme ausgesucht?
 Ich hatte keine Auswahl. Alle 20 Hebammen zur Nachsorge die es laut einer Liste in meiner Stadt gab, waren entweder belegt oder hatten Urlaub. Nur eine habe ich wirklich abgelehnt.

Ich danke meiner Hebamme für… 
Dieser Hebamme danke ich heute nicht mehr.

Sohn 2:
Wie und wo hast du geboren? 
Die Geburt begann mit einem Blasensprung ohne Wehen. Meine Beleghebamme schickte mich zur Einleitung und Antibiose in die Klinik. Es wurde mit Cytotec eingeleitet. An Tag 2 der Einleitung und Tag 3 nach Blasensprung fing die Geburt an. Auch hier verließen mich nachmittags die Kräfte.
Es war wunderbar als meine Beleghebamme kam und mir den Rücken streichelte und mit mir die Wehen vertönte. Im Vierfüßerstand und mit meiner Hebamme waren die Wehen einigermaßen erträglich, aber ich war ziemlich erschöpft und wollte eine PDA und habe das dieses mal auch gesagt und bekam eine. Leider war dann nur noch liegen möglich. Was dann letztendlich zu kristellern und Saugglocke führte. Sohn 2 war ebenso wie Sohn 1 ein Sternengucker mit 37,5 cm Kopfumfang und knapp 4000g.
Aber, und das war mir unglaublich wichtig, es war eine vaginale Geburt!

Kanntest du die Hebamme, die deine Geburt begleitet hat vorher schon?
Ja, sie hat auch die Hälfte der Vorsorge gemacht.

Wie konnte dir deine Hebamme unter der Geburt helfen?
Sie war nur für mich da, sprach mir Mut zu und hat mir geholfen zu gebären und nicht entbunden zu werden (auch, wenn es letztendlich nicht ganz gereicht hat...)

Gab es bei deiner Geburt Schichtwechsel und wie hast du diese erlebt? 
Unter der Geburt selbst gab es keinen Schichtwechsel.

Was hast/hättest du dir von deiner Hebamme unter der Geburt gewünscht? Konnte Sie das erfüllen? 
Ja, meine Hebamme war für mich da und hat für mich gesorgt und war auch ein wenig mein Sprachrohr.

Was würdest du bei einer nächsten Geburt anders wählen? 
Keine Einleitung mehr!

Gab es Komplikationen und wie hat deine Hebamme reagiert? 
Mein Sohn ist nicht so recht durch Becken gerutscht (Sternengucker) und ich hatte eine laaaaange Pressphase. Nach einer MBU, die nicht so ganz optimale Werte aufwies wurde kristellert und dann sie Saugglocke eingesetzt.

Würdest du mit dieser Hebamme wieder gebären? 
Ja.

Wie/Wo hast du deine Hebamme gefunden/gesucht? 
Ich habe in meinem Wunschkrankenhaus nach Beleghebammen gefragt und sie gefunden.

Nach welchen Kriterien hast du deine Hebamme ausgesucht? 
Sie sollte mir sympathisch sein und nicht zu technisch versiert sondern eine Geburt als etwas natürliches und nichts krankhaftes ansehen.

Ich danke meiner Hebamme für…
Dass sie mir eine vaginale Geburt ermöglicht hat und mich vor einem Kaiserschnitt beschützt hat. Außerdem hat sie mich wundervoll während der Vor- und Nachsorge betreut. Sie hat mir auch eine weitaus entspanntere Frauenärztin organisiert. Ich danke ihr dafür, dass sie an mich geglaubt hat.

Sohn 3:
Wie und wo hast du geboren?
Dienstag Nacht hatte ich einen hohen Blasensprung und begann dann mit der Antibiose wegen Streptokokken. Bis zum Donnerstag hatte ich immer mal wieder einen harten Bauch aber kaum schmerzhafte Wehen. Trotzdem ging der Muttermund auf und am Donnerstagabend ging es dann richtig los.
Meine Hausgburtshebamme war die ganze Zeit dahin mit uns total entspannt und sagte, zu irgendetwas sei es sicher gut, dass unser Sohn sich so langsam auf den Weg macht (z.B. damit das Antibiotikum wirken kann).
Als die echten Geburtswehen einsetzen ging es zügig voran, aber irgendwann dann nicht mehr. Die Hebamme schlug nach ca. zwei Stunden Presswehen vor, dass wir auch in die Klinik fahren könnten, aber das wollte ich nicht, auch wenn mir eine PDA gefallen hätte. So blieben wir weiterhin zu Hause.
Es blieb aber dabei, keine Position brachte Fortschritte. Der Kopf meines Sohnes kam einfach nicht raus. Er rutschte immer zurück. Ein kleiner Dammschnitt und Mitschieben von oben durch meine Hebamme brachte dann schließlich doch unseren Sohn auf die Welt. Wieder ein Sternengucker mit 37,5 cm KU und 4420 g. Kein Wunder, dass das so lange dauerte :-)

Kanntest du die Hebamme, die deine Geburt begleitet hat vorher schon? 
Ja, es war die gleiche wie bei Sohn 2.

Wie konnte dir deine Hebamme unter der Geburt helfen? 
Sie hat mich machen lassen und zwischenzeitlich Hilfe angeboten, zum Beispiel eine Wärmflasche auf meinen Rücken gedrückt. 

Gab es bei deiner Geburt Schichtwechsel und wie hast du diese erlebt? 
Nein, ich war ja Daheim :-)

Was hast/hättest du dir von deiner Hebamme unter der Geburt gewünscht? Konnte Sie das erfüllen?
Meine Hebamme hat mich weitesgehend in Ruhe machen lassen. 

Was würdest du bei einer nächsten Geburt anders wählen? 
Weniger Untersuchungen des Muttermundes und möglichst auch sonst keine Intervention.

Gab es Komplikationen und wie hat deine Hebamme reagiert? 
Mich hat mal wieder die Kraft verlassen und so wurde schon wieder kristellert.

Würdest du mit dieser Hebamme wieder gebären?
 Ja auf jeden Fall.

Wie/Wo hast du deine Hebamme gefunden/gesucht? 
Ich kannte sie schon von der Geburt meines zweiten Sohnes.

Nach welchen Kriterien hast du deine Hebamme ausgesucht? 
Ich mochte so schon bei Sohn 2 sehr gerne.

Ich danke meiner Hebamme für…
Eine tolle Hausgeburt, die zwar anstrengend und lang war, aber sie war einfach, wie wir auch, total davon überzeugt, dass alles gut läuft. Einfach klasse, dass sie uns nicht ins KH geschickt hat und mit uns die lange Wartezeit auf die Wehen ohne Intervention hingenommen hat.

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