Samstag, 15. Februar 2014

Hebamme - bald nur noch im Museum?!

Einige werden es vielleicht schon mitbekommen haben - ich hatte ja auch schonmal was darüber geschrieben.
Die Situation für Hebammen spitzt sich immer weiter zu.
Heute wurde ein Beitrag dazu in den Tagesthemen gesendet, den bestimmt auch viele von euch gesehen haben. Wer ihn nicht gesehen hat - HIER ist der Link.

Es betrifft alle freiberuflich arbeitenden Hebammen.
- Beleghebammen
- Geburtshaushebammen
- Hausgeburtshebammen

aber auch alle anderen freiberuflichen Hebammen, die
- Vorsorge
- oder Nachsorge
anbieten!

Die Versorgung aller Schwangeren und Wöchnerinnen steht damit auf dem Spiel.
Auf Facebook lese ich in vielen Müttergruppen immer wieder, dass Frauen gar nicht wüssten, wofür sie eine Hebamme überhaupt brauchen sollten. Das könnten ja immerhin auch die Kinderkrankenschwestern.
Aber das was Hebammen für Familien leisten, ist nicht zu ersetzen!

Hebammen begleiten Frauen, Kinder, Familien
- während der Schwangerschaft
- unter der Geburt
- im Wochenbett
- bei Fehl-/Totgeburten
- Verarbeitung traumatischer Geburtserlebnisse
- bei Schwangerschaftsbeschwerden
- bei Fragen zum Stillen
- bei Fragen zur Babypflege
- nach Geburtsverletzungen
- und vielem mehr!

Das alles machen Hebammen in der Regel als Hausbesuche!
Sie fahren dafür viele Kilometer am Tag, hetzen von Termin zu Termin, haben immer ein offenes Ohr und ein Lächeln für jede müde Mama!

Ich hab für alle, die mehr wissen wollen ein paar Links gesammelt:

Deutscher Hebammenverband - Artikel über die aktuelle Lage
Landesverband der Hebammen - Artikel über die aktuelle Lage
Happy Birthday - Initiative, die sich für Hebammen stark macht 
Frische Brise - Blogbeitrag 
Stellungnahme von Geburt e.V. 
 
Petition für die Hebammen! - Bitte unterzeichnen!

Im Zitat aktuelle Informationen des deutschen Hebammenverbandes:
Die Haftpflichtprämien werden zum 01.07.2014 um 20% ansteigen, vorbehaltlich des Fortbestands unseres Versicherungskonsortiums bestehend aus: VKB, Nürnberger Versicherung und R & V.
Der Vorbehalt entsprang aus der Unsicherheit, ob die Nürnberger Versicherung weiterhin Teil der Gruppe bleiben würde.
Die „Nürnberger“ hat sich mit dem Beschluss über eine Fortführung der Beteiligung Zeit gelassen, nun aber ihre Entscheidung bekannt gegeben: Sie wird sich im kommenden Jahr weiterhin engagieren. Im Juli 2015 wird sie sich jedoch aus diesem Versicherungssegment zurückziehen.
Wir haben also bis zum 30.06.2015 Zeit, ein neues Modell zu entwickeln.Anders als beim BfHD, bei dem die Nürnberger Versicherung führend in dem Haftpflichtvertrag tätig ist, hat sie bei uns einen geringeren Anteil an unserer Berufshaftpflichtversicherung. Somit bedeutet für uns dieser Wegfall nicht zwangsläufig, dass wir keine Haftpflichtversicherung mehr anbieten können. Wir haben die berechtigte Hoffnung, dass wir ein Versicherungskonstrukt entwickeln können, das diesen Verlust ausgleicht.
Wir haben nun, mit dem festen Ausstiegstermin im Juli 2015, ein klares Signal für Politik, dass eine Lösung gefunden werden muss; diese muss auch langfristig tragfähig sein. Außerdem haben wir Zeit, ein weiteres „Übergangskonstrukt“ zu entwickeln, von dem wir hoffen, dass wir es nicht benötigen werden. Dies würde nämlich an dem eigentlichen Problem – der stetig steigenden Kostensituation – nichts verändern, jedoch wenigstens die Möglichkeit des freiberuflichen Arbeitens eröffnen. Denn für alle Hebammen gilt, dass sie nur dann arbeiten und mit den Krankenkassen abrechnen dürfen, wenn sie eine angemessene berufliche Haftpflichtversicherung abgeschlossen haben.
Unsere Arbeit konzentriert sich in diesem Bereich also auf drei Themenfelder:
  • Wir suchen nach Möglichkeiten, die Haftpflichtteuerung möglichst gerecht auf die Vergütungen umzulegen, damit jede einzelne von Ihnen möglichst die gesamten Kosten über die Arbeit erwirtschaften kann.
  • Wir unterstützen die Politik im Entwickeln von tragfähigen Lösungen in diesem Bereich und mahnen diese an, ihr Versprechen des Koalitionsvertrages einzuhalten.
  • Und wir suchen nach Versicherungskonstruktionen, die die Gesamtheit der im DHV organisierten Hebammen adäquat beruflich absichert. Das wird gewährleisten, dass Sie auch nach Juni 2015 als freiberufliche Hebamme arbeiten können, oder in ihrer klinischen Tätigkeit angemessen versichert sind.
Auf lange Sicht gesehen kann das Teuerungsproblem der geburtshilflichen Haftpflichtversicherung nur durch eine gesetzliche Umstrukturierung behoben werden. Dies liegt daran, dass die Ursache für die Preisentwicklung in den aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen begründet ist.Wir arbeiten also auf allen Ebenen, damit Sie weiterhin Ihrer Arbeit nachkommen können.
Wir halten Sie über weitere Entwicklungen auf dem Laufenden.
Herzliche Grüße
Martina Klenk, Präsidentin und Katharina Jeschke, Beirätin für den freiberuflichen Bereich im DHV

1 Kommentar:

  1. Hi. Ich finde es eine gute Sache, mit der Petition. Wenn ich die nicht schon längst unterschrieben hätte, dann würde ich es jetzt tun.
    Habe selbst einige Mütter im Freundeskreis, die mich damit schon auseinandergesetzt haben :D
    Von daher weiß ich auch, wie hilfreich Hebammen sind, wenn es mal schwerer wird - gerade auch in der Zeit nach einer Geburt.
    Einen tollen Start in die Woche wünsche ich!

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