Sonntag, 18. März 2012

Das was da ist

4 Tage Geburtstagfeiern liegen hinter uns.
Sohneman ist wieder ein Jahr älter und ich bin wieder ein Stück freier.
Die Nacht von seinem Geburtstag war diesmal nicht schrecklich.
Die Entbindung verfolgt mich nicht mehr.
Nein, wir lagen aneinander gekuschelt, wie in den ersten Stunden, als wir uns kennenlernten und ich war einfach dankbar für dieses Wunder.

Der Weg in den letzten Jahren war lang.
Zuerst die Wochenbettdepression, dann langsam der Beginn einer Beziehung zu meinem Sohn. Etwa drei Monate vor seinem ersten Geburtstag begann ich dann mich mit der Entbindung zu beschäftigen und ich bin bis heute nicht fertig damit.
Ich bin weiter gekommen. Bin mir bewusst geworden, dass ich ein Trauma habe. Dass unser Start nicht so war, wie ich es mir gewünscht habe und vor allem, dass ich mich selbst dafür verantwortlich gemacht habe.
Ich wurde mir bewusst, wie ich es hätte verhindern können und auch was schief lief.
Mir wurde klar, dass es nicht so hätte laufen müssen und vor allem nach langer Zeit, dass ich nicht versagt habe, dass ich trotzdem fähig bin ein Kind zu bekommen.

Doch trotz allem waren da immer noch die Vorwürfe, dass letztendlich nur ich dafür verantwortlich bin.
Das ist der letzte Punkt an dem ich arbeite.
Mir selbst vergeben. 

Zumindest bin ich nun, nach all der Zeit endlich ganz bei meinem Sohn angekommen.
Sein Geburtstag ist für mich nicht mehr die Stunde meiner größten Erniedrigung, sondern meines größten Glücks. Es ist seine Stunde!
Trotz Allem ist in dieser Nacht ein Wunder passiert: Ich durfte einen gesunden Sohn bekommen!

Wir lagen die ganze Nacht so, wie in unserer ersten Nacht. Sein Kopf auf meiner Brust, sein Atem an meinem Kinn, seine Händchen an meiner Schulter.
Vielleicht muss ich erst schätzen lernen was ich habe, bevor ich offen bin für etwas Neues.

Jetzt ist wirklich Platz.

Meine Angst wird weniger.


Das was da ist! Es ist gut! Sehr gut!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen